Andreas Steffens |
Der unabhängige Bürgermeisterkandidat für Werther stellt sich vor:
Familie und Herkunft
Geboren wurde ich 1971 in Gütersloh.
Aufgewachsen bin ich in Verl-Sürenheide.
Derzeit lebe ich gemeinsam mit meiner langjährigen Partnerin in Friedrichsdorf (Stadt Gütersloh).
Mein leider bereits verstorbener Vater stammte aus Hage bei Norden in Ostfriesland. Meine Mutter kommt aus Gochsheim bei Schweinfurt in Unterfranken.
Gerne erwähne ich in diesem Zusammenhang mit einem zwinkernden Auge, dass die Ehe meiner Eltern, welche 1963 geschlossen wurde, in der damaligen Zeit „Multikulti“-Status hatte - woran man gut erkennen kann, dass sich die Zeiten geändert haben.
Ich habe zudem einen jüngeren und einen älteren Bruder.
Schule und Ausbildung
1988 habe ich die Realschule in Verl mit der Allgemeinen Fachoberschulreife verlassen, um im gleichen Jahr eine Ausbildung bei der Gemeinde Verl zum Ver- und Entsorger in der Fachrichtung Abwasser zu beginnen, welche ich 1991 erfolgreich abgeschlossen habe. Diese Ausbildung entsprach meinem Herzenswunsch, mein Leben in den Dienst des Umweltschutzes zu stellen. Nicht ganz ironiefrei bezeichne ich Menschen, die wie ich selbst in den 1970ern geboren wurden, als „Generation Waldsterben & Mülltrennung“.
Parallel zu meiner anschließend 2-jährigen Tätigkeit im erlernten Beruf auf der Kläranlage Verl-West, erwarb ich am Max-Planck-Abendgymnasium die Allgemeine Fachhochschulreife.
Danach leistete ich meinen 15-monatigen Zivildienst in einem evangelischen Alten- und Pflegeheim in Gütersloh. Schon damals (1993) zeichnete sich im Übrigen der aktuelle Pflegenotstand ab. Dieser wurde nur unzureichend durch den Zivildienst kaschiert.
1994 begann ich mit dem Studium des Bauingenieurwesens in Minden (FH-Bielefeld) in der Vertiefungsrichtung Tiefbau, Wasserwirtschaft und Umwelttechnik, mit dem Ziel, einmal Betriebsleiter einer kommunalen Kläranlage zu werden. Dieses Studium schloß ich als Diplom-Bauingenieur ab.
Beruflicher Werdegang
1998 begann ich für die britischen Streitkräfte in Gütersloh zunächst in den Semesterferien als Rettungsschwimmer zu arbeiten. 1999 bot man mir eine Stelle in der standorteigenen Bauunterhaltung an. Sehr dankbar für diese Chancen in Zeiten, in denen der Öffentliche Dienst kaum Einstellungen vornahm, die Bauwirtschaft am Boden lag und viele Hochschulabsolventen keine Arbeit fanden, nahm ich an.
Ein Jahr später wurde ich befördert, um am Standort Bielefeld Modernisierungsprojekte im Wohnungsbau für die britischen Streitkräfte zu leiten.
Drei Jahre später wechselte ich auf eigenen Wunsch zurück nach Gütersloh, um dort unterschiedlichste Projekte im Hoch- und Tiefbau, in der Versorgungs- und Elektrotechnik in den beiden britischen Kasernen Princess-Royal-Kaserne - besser bekannt als Flughafen Gütersloh - und der Mansergh-Kaserne zu leiten.
Tätigkeit in Werther (Westfalen)
Gut ein Jahr vor dem Beginn des Abzugs der britischen Streitkräfte in Gütersloh suchte die Stadt Werther einen Projektmanager für die Erweiterung der Kläranlage am Schwarzbach zur Zentralkläranlage.
Nach der erfolgreichen Bewerbung bat ich die Streitkräfte um eine einjährige Freistellung, um meine Ansprüche aus dem Sozialplan zu sichern. Meinem Wunsch wurde entsprochen, und so konnte ich als projektleitender „Praktikant“ Ende 2015 meine Tätigkeit für die Stadt Werther beginnen. 2017 wurde mir ein befristeter Vertrag mit einer eineinhalbjährigen Laufzeit angeboten, welchen ich gerne unterzeichnete.
Neben meinen Aufgaben als Projektmanager war ich verantwortlich für die Zustands- und Funktionsprüfung (Dichtheitsprüfung) von schmutzwasserführenden Leitungen in den Wasserschutzgebieten Werther-Egge und Isingdorf. Darüberhinaus unterstützte ich die Stadtentwässerung bei der Entwicklung eines zukunftsweisenden Entwässerungskonzeptes. Im Zuge der Kläranlagenplanung beschäftigte ich mich intensiv mit dem Einsatz regenerativer Energien in der Abwassertechnik.
Mitte 2017 wurden mir durch den krankheitsbedingten Ausfall eines Kollegen weitere Aufgaben übertragen. Ich leitete 6 Wochen den Bauhof, war fortan zuständig für die Bauunterhaltung der städtischen Gebäude und war mit der technischen Leitung des Wasserwerks betraut.
Nicht zuletzt, weil man meine Hinweise zum schlechten Zustand des Wasserwerkes sowie meine diesbezüglichen Verbesserungsvorschläge ignorierte und sich mir keine langfristige Perspektive in der Stadtverwaltung bot, entschloss ich mich schweren Herzens, eine neue Arbeitsstelle zu suchen und das Abwasserwerk der Stadt Werther (Westf.) zu verlassen.
Zum 1. Januar 2018 wechselte ich zum Klärbetrieb des Umweltbetriebes (UWB) der Stadt Bielefeld und arbeite dort bis zum heutigen Tage als Teamleiter und stellvertretender Abteilungsleiter, zuständig für 3 Kläranlagen mit Personalverantwortung für 37 Mitarbeiter, welche mir direkt oder indirekt unterstellt sind.
Ideen für Werther
Obwohl ich seit diesem Zeitpunkt weder in Werther lebe, noch arbeite, habe ich die Stadt liebengelernt und seinen Menschen Kontakt gehalten.
Da ich schon Ende 2017 davon überzeugt war, dass die Stadt eine*n neue*n Bürgermeister*in benötigt, habe ich bereits im vergangenen Jahr Kontakte zu den GRÜNEN und der CDU geknüpft, mit dem Ziel, ein Wahlbündnis herbeizuführen.
Leider ist mir dies nicht gelungen, was ich auf den Umstand zurückführe, dass sich beide Parteien nach dem Rückzug von Frau Bürgermeisterin Weike gute Chancen ausrechnen, mit ihren eigenen parteigebundenen Kandidaten*innen die Bürgermeisterwahlen gewinnen zu können.
Städtischer Wohnungsbau:
Der Wohnungsmarkt in Werther ist einer der teuersten im Kreis Gütersloh. Dies führt dazu, dass junge kinderreiche Familien aus Werther entweder keine geeignete Wohnung finden oder sich diese nicht leisten können und daher oft gezwungen sind, abzuwandern.
Daher habe ich bereits in der Flüchtlingskrise 2015 vorgeschlagen, auf stadteigenen Grundstücken (z.B. am Schwarzen Weg) Mehrfamilienhäuser zu errichten, welche mittelfristig an Familien aus Werther hätten vermietet werden können. Leider wurde diese Idee von der Bürgermeisterin, Frau Weike, verworfen.
Zukünftig sollte die Stadt verstärkt Immobilien und Grundstücke in bestehenden Wohngebieten sowie Industriebrachen aufkaufen, um dort flächenverdichtet neue standardisierte Wohnimmobilien zu bauen, welche sowohl ökologisch als auch bezahlbar, sowie für die Bedürfnisse junger Familien geeignet sein müssen. Die Holzrahmen- und die Holztafelbaueise bietet hierfür klimafreundliche Möglichkeiten.
Hierdurch wird die Erschließung neuer großer Neubaugebiete auf dem Blotenberg und im Süthfeld überflüssig. Dieses Vorgehen ist notwendig, da der Flächenfrass im Zeitalter des Klimawandels sowohl das Grundwasser und damit langfristig die Wasserversorgung gefährdet, als auch wertvolle landwirtschaftliche Anbauflächen unwiederbringlich vernichtet, die für eine weniger ertragreiche, dafür aber nachhaltige ökologische Landwirtschaft dringend benötigt wird.
Bürgerenergiegenossenschaft
Ursprünglich eine Idee meiner guten Kollegin und unserer früheren Klimaschutzbeauftragten, Frau Regina Kistermann.
Der Klimawandel verlangt entschlossenes Handeln hin zu einer Energiewende. Obwohl der notwendige Ausstieg aus Atomenergie und Kohle beschlossen und terminiert ist, stagniert der Ausbau alternativer Energien allen Ortes, so auch in Werther.
Daher schlage ich vor, dass wir eine Bürgerenergiegenossenschaft (BEG-Werther) gründen, die sich zunächst vorrangig um die Versorgung städtischer Liegenschaften, wie z. B. die Kläranlage, das Wasserwerk oder die Abwasserpumpstationen, kümmert. Alleine die neue Zentralkläranlage-Schwarzbach und die vorgelagerten Pumpwerke in der Kanalisationen haben einen jährlichen Strombedarf von mindestens 800.000 kWh. Der substituierte Netzstrom kann der BEG z. B. mit 25 Cent/kWh entgolten werden, damit sie die notwendigen Investitionen tätigen und in angemessenen Zeiträumen refinanzieren kann.
Dieser Preis würde damit deutlich über dem derzeitigen Einspeisepreis liegen. Garantiert die BEG diesen Preis für einen Zeitraum von 20 Jahren (Programm 25 für 20), kann das Abwasserwerk der Stadt sich von dem mittelfristig unvermeidlichen Preisanstieg am Strommarkt weitestgehend entkoppeln, welcher im Mittel der vergangenen 15 Jahre jährlich 5,4 % betrug. Dies würde einer Verdopplung des Strompreises auf 52 Cent/kWh im benannten Zeitraum von 20 Jahren entsprechen. Dies zeigt deutlich, dass auch die Stadt mittelfristig von der Partnerschaft mit der BEG profitieren wird, ohne selbst investieren zu müssen. Zudem profitieren langfristig alle Bürger*innen als „Kunden*innen" des Abwasserwerkes von stabilen Abwassergebühren.
Darüberhinaus bietet eine Bürgerenergiegenossenschaft den Bürgern*innen der Stadt langfristige und nachhaltige Geldanlagemöglichkeiten mit einer moderaten Verzinsung. Hauseigentümer*innen haben ggf. die Chance, ihre Immobilie gewinnbringend in die BEG, z. B. als Standort einer PV-Anlage, einzubringen, ohne selbst investieren zu müssen.
Von dem in der Stadt verbleibenden Kapital, von dem ansonsten nur die Aktionäre*innen großer Stromkonzerne Nutznießer wären, profitieren zukünftig indirekt der lokale Einzelhandel und das Handwerk sowie das Handwerk direkt als Auftragnehmer der BEG. Die Stadt wiederum verdient über zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen mit (Win-Win).
Natur- und Umweltschutz:
-Blühwiesen und Blühstreifen
Hierfür kämpfte schon unser streitbarer Umweltbeauftragter, Herr Werner Schröder.
Um dem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt bei den Insekten entgegenzuwirken, ist das Anlegen von „Blühstreifen und Blühwiesen“ eine wirksame Gegenmaßnahme.
Die fehlende Flächenverfügbarkeit für solche Maßnahmen ist hierbei das Problem, welches gelöst werden muss.
Durch das Zusammenlegen von öffentlichen Flächen (Wegränder) mit angrenzenden, bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen (Ackerrandstreifen) sollte es möglich sein, Flächen in geeigneter Anzahl und Größe verfügbar zu machen.
Die Landwirte könnten von der Stadt mit dem Anlegen und der Pflege der Flächen beauftragt werden, um deren Einbußen durch den Verlust von Anbaufläche zu kompensieren. Indirekt würden sie von der Bestäuberleistung der Insekten profitieren.
-Fichten-Sterben
Obwohl das durch den Klimawandel verursachte Fichten-Sterben von vielen beklagt wird, bietet auch dieses Phänomen Chancen für einen Wandel hin zu einer natürlichen und nachhaltigen Forstwirtschaft.
Die massiven Waldschäden in Folge des Orkan KYRILL haben bereits gezeigt, dass auch aus großem Schaden großer Nutzen entstehen kann.
Auf den Flächen, die damals nicht aufgeforstet wurden, wächst heute der natürlichste Wald, den man im Teuto antreffen kann. Auf dem Barenberg in Borgholzhausen kann man eine dieser Flächen finden, welche sich durch eine große Vielfalt verschiedenster Baumarten auszeichnet, die der Dürre der Jahre 2018 und 2019 erfolgreich getrotzt haben.
Daher sollte die Stadt mit den betroffen Waldbauern über die Anpachtung bzw. den Ankauf dieser Flächen sprechen, um Keimzellen für eine nachhaltige Waldentwicklung zu schaffen, die dem sich beschleunigenden Klimawandel standhalten können. Gleichzeitig können diese Flächen als Ausgleichsfläche für notwendige städtische Baumaßnahmen dienen.
-Naturschutzgebiet Werther-Egge
Ein großes zusammenhängendes Naturschutzgebiet könnte auf dem Kamm und entlang des Nordhanges der Werther-Egge entstehen, der gleichzeitig Werthers größtes Wasserschutzgebiet (WSG) und Trinkwasserspeicher ist.
Hierfür müssen auch diese Flächen systematisch gekauft und gepachtet werden. Diese können dann entweder als Brach- und Ausgleichsflächen für Baumaßnahmen genutzt werden oder werden günstig an Landwirte verpachtet, die dort extensive Weidewirtschaft betreiben.
Zwischen Verl und Friedrichsdorf, meinem Wohnort, gibt es einige schöne Beispiele. Landwirte halten dort Rinder, z. B. Galloways, Longhorns, aber auch Wasserbüffel, auf diese Weise und vermarkten das Fleisch aus eigener Schlachtung auf dem lokalen Markt selbst. Nachhaltiger geht es kaum - oder?
Erneuerung der Infrastruktur
Überall in Deutschland gibt es riesige Defizite bezüglich der Instandhaltung und Erneuerung der Infrastruktur, so auch in Werther.
Kaputte Straßendecken lassen erahnen, wie es darunter aussieht. Undichte Kanäle, ein marodes Wasserwerk und Leitungsnetz, sind das Erbe einer jahrzehntelangen „Sparpolitik“. Dabei wurde weniger gespart als vielmehr nicht investiert. Die Folge ist ein über mehr als 20 Jahre aufgebauter Investitionsstau, dessen Auswirkungen wir zunehmend zu spüren beginnen. Die aktuellen Probleme mit der Wasserversorgung in Werther, neben dem schlechten Zustand verschiedener Straßen, sind erste spürbare Auswirkungen dieser Politik.
Diese Situation stellt ein ernstes Risiko für die Zukunft dar, bietet aber auch die Chancen in einem umfassenden Sanierungsprogramm ganze Straßenzüge zu erneuern, d. h. Kanäle, Wasserleitungen, Straßen und Gehwege werden in einer Baumaßnahmen saniert. Dies ist nicht nur kostengünstig, sondern auch effizient für die betroffenen Anlieger*innen.
Weitere Synergien müssen auf diesem Weg genutzt werden, z. B. die Erneuerung und Erweiterung der Energieversorgung, d. h. Strom- und Gasleitungen, sowie die Wärmeversorgung durch Nahwärmenetze, z. B. gespeist von Blockheizkraftwerken (BHKW) oder Erdgas-Brennstoffzellen. Betreiberin dieser Anlagen könnten entweder die Elektrizitätswerke Werther (EWG) oder die zu gründende Bürgerernergiegenossenschaft (BEG) werden.
Ebenso müssen Chancen für die Verbesserung des Breitbandausbaus innerhalb dieser Projekte konsequent genutzt werden. Hierfür muss die Planung der Stadt mit den nicht-städtischen Versorgern mittel- und langfristig koordiniert werden.
Stärkung der Verwaltung
Um alle diese Ziele erreichen zu können, muss die Verwaltung dringend verstärkt werden. Wenn selbst die FDP, die üblicherweise den "schlanken Staat" propagiert, der Auffassung ist, dass die städtische Verwaltung personell unterversorgt ist, sollte dies auch allen anderen Parteien zu denken geben.
Besonders deutlich wird dies am Fachbereich 4 - Planen und Bauen.
Aus meiner Sicht ist es nicht nur notwendig, dieses Fachamt personell zu verstärken; zusätzlich zum Fachbereich 4 muss ein Fachbereich 5 - Tief- und Straßenbau geschaffen werden, welcher sich schwerpunktmäßig mit den zuvor benannten Infrastruktur-Projekten beschäftigt.
Die im Fachbereich 4 freiwerdenden Kapazitäten sollten besser für den Grundstückserwerb und den städtischen Wohnungsbau genutzt werden.
Stadterneuerung
Durchgangsverkehr in der Innenstadt braucht kein Mensch.
Daher stehe ich der von immer mehr Bürgern*innen geforderten Verkehrsberuhigung der Innenstadt sehr positiv gegenüber und plädiere für ein Verbot der Durchfahrt über den Alten Markt aus Richtung Alte Bielefelder Straße. Hauptzufahrtsstraße in die Innenstadt sollte die Bahnhofstraße werden. Die Einrichtung eines Einbahnstraßenverkehrs auf der Ravensberger Straße zwischen der Bahnhofstraße in Richtung der Alten Bielefelder Straße sollte ernsthaft geprüft und ggf. erprobt werden. Wichtig ist, dass der Parkplatz am Böckstiegel-Platz auch von der Enger Straße erreichbar bleibt.
Der alte Markt eignet sich in besonderem Maße für eine Verkehrsberuhigung, da der ZOB sowie eine nennenswerte Zahl öffentlicher Parkplätze in der Nähe liegen und fußläufig zu erreichen sind.
Eine Verkehrsberuhigung der Innenstadt wird nicht nur mehr Raum für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen schaffen, sondern wird auch den Einzelhandel stärken, wenn die in den verkehrsberuhigten Bereichen verbleibenden Parkplätze vorrangig älteren und/oder gehbehinderten Menschen zur Verfügung gestellt werden und auf diesen Flächen auch zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden.
Wer soll das bezahlen?
In den vergangenen 10 Jahren (2009 - 2019) sprudelnder Steuereinnahmen und niedriger Zinsen, hätte man vieles von dem, was ich zuvor beschrieben habe, aus der "Portokasse" bezahlen können. Wie bisher von der Substanz zu leben, ist keine Option mehr, da ansonsten aus einer schwierigen bald eine dramatische Situation wird.
Städtische Abwasserkanäle und Wasserleitungen müssen entsprechend der gesetzlichen Regelungen durch Gebühren, Straßen zum Teil durch Anliegerbeiträge von dem*der Nutzer*in bezahlt werden. Das bedeutet in den kommenden Jahren steigende Kosten für Wasser, Abwasser und für den Straßenbau, nachdem diese Kosten in Ermangelung fehlender Investitionen über viele Jahre unterdurchschnittlich gestiegen sind. Insbesondere Wasser ist in Werther sehr günstig.
Das hohe Preisniveau im Bau- & Tiefbau werden in Folge der CORONA-bedingten Rezession voraussichtlich nicht weiter steigen, und die Verfügbarkeit der Unternehmen wird sich verbessern. Mit der Gründung der Bürgerenergiegenossenschaft möchte ich diesen unvermeidlichen Preisanstieg durch langfristig stabile Energiekosten dämpfen, ohne dass die Stadt selber zuvor große Summen in die Hand nehmen muss.
Mit einer schlagkräftigen Tiefbauabteilung lassen sich zudem die bisher viel zu hohen Planungskosten deutlich reduzieren. Hierdurch wird nicht nur Zeit bei der Umsetzung von Projekten gespart, sondern unter dem Strich auch Kosten. Teure Verkehrsberuhigungen wird es nur geben, wenn sich eine eindeutige Mehrheit von Anwohner*innen dies wünscht.
Das von mir vorgeschlagene Programm zum städtischen Wohnungsbau wird sich selber tragen. Natürlich wird die Stadt zunächst Kredite aufnehmen müssen, die derzeit bekanntlich günstig sind. Deren Rückzahlung wird mittelfristig aus den Mieteinnahmen gedeckt werden. Langfristig ist auch die Erwirtschaftung von Überschüssen möglich. Außerdem baut die Stadt hierdurch Immobilienvermögen auf, wird unabhängiger und muss nicht mehr jeden Mietzins auf dem freien Wohnungsmarkt bezahlen, der ihr für die Unterbringung von sozial schwachen Mitbürgern*innen derzeit abverlangt wird.
Der Ankauf von Naturschutzflächen, welche sich vermutlich als die Beste aller Investitionen in die Zukunft erweisen wird, wird ein "Zuschussgeschäft" bleiben und kann daher nur bei entsprechenden Einnahmen aus der Gewerbesteuer erfolgen. Dies sollte uns ein Ansporn sein, die wirtschaftliche Entwicklung z. B. nicht durch fehlende Investitionen in die marode Infrastruktur abzuwürgen.
Die Bürgerenergiegenossenschaft wird sich bei der entsprechenden Ausgestaltung als lokales Wirtschaftsförderungsprogamm erweisen mit entsprechend positiver Wirkung auf die Gewerbesteuereinnahmen.
Mein Beziehungsstatus zu anderen Parteien
Auf die Frage, warum ich nicht Mitglied bei den Grünen bin, habe ich geantwortet, dass ich gerade mit der jungen GRÜNEN-Partei große Sympathie hatte.
Da ich von Familie und Herkunft stark in der Sozialdemokratie verhaftet war, habe ich in der Vergangenheit nie erwogen, Mitglied der GRÜNEN oder einer anderen Partei zu werden.
Meine "unsterblich Liebe" zur SPD endete plötzlich und unerwartet mit Gerhard Schröder und seinen "Hartz-Reformen". Seitdem warte ich, wie viele „Sozialdemokraten*innen“ alter Schule auf die Rückkehr eines Willy Brandts.
Ideale wie Natur- und Umweltschutz und dem damit untrennbar verbundenen Klimaschutz sehe ich in Werther in der Wählergemeinschaft - WERTHER - DAS GEHT ANDERS! - am Besten repräsentiert.
Daher beabsichtige ich derzeit nicht, Mitglied einer Partei zu werden.
Jetzt aus opportunistischen Gründen Mitglied einer der großen Parteien zu werden, hätte vermutlich meine Chancen BM-Kandidat in Werther zu werden, erhöht, würde aber mit Sicherheit meine Wahlchancen als unabhängiger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl deutlich verschlechtern. Darüber hinaus wird jeder zukünftige Bürgermeister auf die Zusammenarbeit mit Fraktionen und Ratsmitgliedern angewiesen sein, um die beschrieben großen Aufgaben bewältigen zu können.
Ich werbe um Ihre Unterstützung
Jeder der schon einmal an einem Bewerbungsgespräch teilgenommen hat, kennt diese Frage: „Warum glauben Sie der Richtige für die Position zu sein?“
Als einziger der 5 Bürgermeister-Kandidaten kenne ich die Stärken und Schwächen der Stadtverwaltung Werther aus eigener Erfahrung.
Als ehemaliger Mitarbeiter des Fachbereiches Planen und Bauen bin ich bestens mit dessen Struktur und Leistungsfähigkeit vertraut und möchte diesen Fachbereich durch einen gezielten Umbau stärken, damit die Bauverwaltung fit wird für die vielen Infrastrukturprojekte, die in den kommenden Jahren durchgeführt werden müssen.
Zur Bewältigung dieser Aufgaben sind neben Teamgeist, insbesondere auch Fachkenntnisse und Führungserfahrung in der kommunalen Verwaltung unabdingbar.
Und schließlich: Als unabhängiger und überparteilicher Bürgermeister werde ich die Interessen wirklich aller Bürger*innen in Werther vertreten.
Helfen Sie mir dabei, in dem Sie am 13. September 2020 nicht nur mich wählen, sondern auch die Wählergemeinschaft WDGA – WERTHER DAS GEHT ANDERS!, die bei dieser Wahl wie keine andere Wählergemeinschaft oder Partei für meine Politik der sozialen und ökologischen Verantwortung steht.
Werther-das-geht-anders!